Was ist FGM?
FGM steht für „Female Genital Mutilation“, auf Deutsch weibliche Genitalverstümmelung. Darunter versteht man alle Praktiken, bei denen die äusseren weiblichen Genitalien teilweise oder vollständig entfernt oder verletzt werden.
Die verschiedenen Arten von FGM können Sie oben auf dem Bild sehen. Diese Eingriffe werden häufig unter extrem unhygienischen Bedingungen, ohne Betäubung, und mit scharfen Gegenständen wie Rasierklingen, Glasscherben oder anderen improvisierten Werkzeugen im privaten Umfeld durchgeführt.
Warum wird FGM durchgeführt?
Die Gründe liegen oft in Fehlinformationen und Unwissenheit. Viele Gemeinschaften praktizieren FGM aufgrund falscher Überzeugungen über vermeintliche gesundheitliche oder soziale Vorteile, ohne die schwerwiegenden körperlichen und psychischen Folgen zu kennen. Ein weiterer wichtiger Faktor sind soziale und wirtschaftliche Zwänge. Familien befürchten, dass ihre Töchter ohne FGM sozial ausgegrenzt oder nicht heiratsfähig sein könnten. Zudem dient die Praxis oft der Kontrolle über die Sexualität von Frauen, indem sie angeblich dafür sorgen soll, dass Frauen „rein“ und „keusch“ bleiben. In vielen Kulturen ist FGM tief in den Traditionen verankert und wird als Übergangsritus oder als Symbol der Reinheit angesehen, das Mädchen auf ihre Ehe vorbereitet.
FGM wird in der Regel bei Mädchen im Alter von 0 bis 14 Jahren durchgeführt. In einigen Gemeinschaften erfolgt die Beschneidung sogar an Babys, die erst sieben Tage alt sind. Die Werkzeuge, die dabei verwendet werden, sind oft äußerst primitiv und gefährlich: Rasierklingen, Messer, Scheren oder sogar Glasscherben. In manchen Fällen werden die Wunden nach der Beschneidung zusammengenäht, und es werden Kräuter verwendet, um die Heilung zu fördern – jedoch ohne medizinische Standards, was das Risiko schwerer Infektionen erhöht.
Trotz dieser weit verbreiteten Praxis ist es wichtig, eines klarzustellen: FGM hat keinen religiösen Ursprung. Viele religiöse Führer und Organisationen haben sich eindeutig gegen diese grausame Tradition ausgesprochen. Sie betonen, dass keine der grossen Weltreligionen diese Praxis fordert, und verurteilen sie als schwerwiegende Verletzung der Menschenrechte.
Warum wird FGM durchgeführt?
FGM ist keine religiöse Pflicht, sondern eine tief verwurzelte kulturelle Tradition, die das Leben von Millionen von Mädchen und Frauen gefährdet. Nur durch Bildung, gemeinschaftliche Unterstützung und gezielte Massnahmen können wir einen Wandel bewirken und den Kreislauf des Leidens durchbrechen.
Gemeinsam können wir diese grausame Tradition stoppen und eine bessere Zukunft für kommende Generationen schaffen.
ALLE 11 SEKUNDEN WIRD EIN MÄDCHEN OPFER EINER BRUTALEN VERSTÜMMELUNG
So können Sie helfen
Nina House
In Harar, Äthiopien, eröffnen wir ein Gemeinschaftszentrum, das einen geschützten Raum für Aufklärung und Dialog über die weibliche Genitalverstümmelung (FGM) bietet.
Bildungsprojekt
Wir haben bereits 170 Mädchen vor der weiblichen Genitalverstümmelung geschützt und Bildung ermöglicht.
Coummunty-Arbeit
In der Schweiz kooperieren wir mit anderen grossen Organisationen, veranstalten Events, leisten Community-Arbeit und betreiben Öffentlichkeitsarbeit.